Sinter, gesinterte Reibmaterialien

SINTER & GESINTERTE REIBMATERIALIEN

Industrielle Anwendungen

Die pulvermetallurgischen Reibwerkstoffe basieren auf einer Metallmatrix, die mineralische, metallische, nichtmetallische oder keramische Zusätze, sowie Abrasivstoffe und Festschmierstoffe einbettet. Die Zusammensetzung der Kompositwerkstoffe und der Anteil der metallischen Matrix tragen maßgeblich zu einer guten Wärmeleitfähigkeit und einer höheren Temperaturbeständigkeit bei. Sinterbeläge finden daher ihren Einsatz in thermisch hochbeanspruchten Anwendungen (z.B. Kupplungen und Bremsen in der Antriebstechnik, im Maschinenbau und bei leistungsstarken Nutzfahrzeugen wie Traktoren, Land- und Baumaschinen) für trocken- wie nasslaufende Systeme.

QUALITÄTEN

NB600 Serie

In Sinterverfahren werden die Pulvermischungen unter kontrollierter Schutzatmosphäre und unterhalb der Schmelztemperatur zum Glühen (Sintern) gebracht. Dabei entweichen Gase, die den Sinterreibbelägen ihre charakteristische poröse Struktur geben. In Aufstreuverfahren sind zudem dünne Sinterbeläge mit hoher Porösität herstellbar, deren hochporöse Reibschichten den Kühlflüssigkeit- und Öllauf begünstigen. Die Produktion von gesinterten Reibmaterialien wird von ISO zertifizierten, unabhängigen Vertragspartnern ausgeführt.

NASSBREMSSCHEIBEN

Allgemein auch in der Kategorie der Reibscheiben zu finden, sind Nassbremsscheiben bzw. Bremsscheibenpakete insbesondere in Kugelrampenbremsen und in Ölbad laufenden Vollscheibenbremsen bei leistungsstarken Traktoren und Nutzfahrzeugen verbaut. Sie werden oft auch als Belagscheiben oder einfach als Bremsscheiben (komplett belegt) bezeichnet. Neben organisch gebundenen Ringbelägen im Trockenlauf kommen zunehmend Reibscheiben mit Sinterbelägen zum Einsatz.
Lieferprogramm

1) Nassbremsscheiben in diversen Geometrien
2) Reibbeläge in diversen Qualitäten (auch Papier- oder Graphitbeläge möglich)
3) diverse Sinterreibbelag-Oberflächen durch Rillierung und Nuten-Muster
…(Waffel, Sunburst, Radial, Spiral, Plan, Parallel, 2-fach-parallel, 3-fach-parallel, kombinierbar)
4) Belagträgerscheiben in diversen Ausführungen, Innenverzahnungen (normal, verstärkt)
5) entsprechende Zwischenscheiben

REIB- UND STAHLLAMELLEN

Ebenfalls der Kategorie Reibscheiben zuzuordnen, werden Reiblamellen und deren Gegenlamellen in Lamellenpaketen bei kraftschlüssigen Reibungskupplungen und Reibungsbremsen verbaut.
Ob in Schaltkupplungen, Sicherheitskupplungen oder Haltebremsen – Lamellenbremsen und Lamellenkupplungen (oder auch Mehrscheibenkupplungen, Reibscheibenkupplungen) kommen in zahlreichen trocken- und nasslaufenden Anwendungen der Antriebstechnik zum Einsatz. Die Auslegung der Reibwerkstoffe und die Gestaltung der Reib- und Stahllamellen richtet sich nach vielen Parametern wie Reibpaarung, Verschleiß, Flächenpressung, Temperatur, Gleitgeschwindigkeit, Ölfluss und Schmierung uvm.
1) Sinterbronzebeläge in diversen Stärken, dünne Sinterschicht mit Aufstreuverfahren
2) zahlreiche Möglichkeiten der Reibflächenausbildung anhand von Rillierung und Nutung
…(Waffel, Sunburst, Radial, Spiral, Plan, Parallel, 2-fach-parallel, 3-fach-parallel, kombinierbar)
3) Belagaufbringung (ein-/ beidseitig, mit Ringbelag / Segmenten, gesintert / geklebt / genietet)
4) Nass- und Trockenlauf
5) Reiblamellen auch mit Carbon-, Elastomer-, Graphit-, Papierbelägen
…(mögliche Reibpartner: Stahl, Stahlguss, Grauguss)
6) Ausführung als Innenlamelle oder Außenlamelle (Mitnahmeprofil: Verzahnung, Nocken, Nuten)
7) Stahlgegenlamellen und Trägerlamellen in entsprechenden Stärken
…(gehärtet, rilliert, mit Vertiefungen, mit Sinuswellen)

GESINTERTE REIBKLÖTZE

Auf Trägerplatten aufgesintert, und in der Kategorie der Scheibenbremsbeläge einzuordnen, finden Reibklötze in Industriescheibenbremsen – in Bremssätteln oder Bremszangen – ihren Einsatz. Aufgrund der unterschiedlichsten Scheibenbremsen, die elektromagnetisch, elektromechanisch, pneumatisch, hydraulisch, hand- oder federbetätigt bzw. -gelüftet oder ungelüftet betrieben werden, erfolgt die Fertigung von Sinterbremsbelägen nach kundenspezifischen Kriterien.
Im Sintervorgang werden die trockenlaufenden Reibwerkstoffe zu kompakten Formstücken verarbeitet oder als Reibbeläge auf vorbehandelte Stahlträgerplatten aufgesintert. Sinterwerkstoffe sind für sehr hohe Belastungen mit geringen Verschleiß ausgelegt. Unter anderem werden sie in Azimut- und Rotorbremsen von Windenergieanlagen eingesetzt. Durch die kleinflächige Anordnung der vielen zylinderförmigen Reibelemente erfolgt eine gleichmäßigere Flächenpressungsverteilung und Hotbands bzw. Hotspotbildung auf der Gegenfläche können verringert werden.